Und sie sind schon wieder da - Blattläuse

An
den Kübelpflanzen, die wir mit viel Mühe überwintert und bereits ins Freie
gestellt haben, sind sie schon, an den Stängeln, Knospen und Blättern und
saugen den Pflanzensaft. Dabei scheiden sie eine klebrige, zuckerhaltige
Flüssigkeit, den Honigtau, aus, auf dem sich dann meist ein schwarzer
Rußtaupilz ausbreitet. Befallene
Triebe und Blätter wachsen oft verkrüppelt.
Blattläuse,
geflügelte und ungeflügelte, sind Schädlinge an Gemüse, Kräuter, Obstgehölzen,
Stauden, Bäume, Sträucher, Rosen und Kübelpflanzen. Sie können überall
auftreten, im Garten, Gewächshaus, Wintergarten, auf dem Balkon, der Terrasse
und auch in Räumen. Von den 3.000 bekannten Arten leben in Mitteleuropa etwa
850. Durch ihre Saugtätigkeit verfärben sich die Blätter und rollen sich
zusammen. Das sieht meistens schlimm aus, schadet der Pflanze in der Regel aber
nur wenig, vor allem nicht den älteren Gehölzen. Betroffen sind im Frühjahr
meist die jungen Blätter an den Triebspitzen, die durch die weitere
Neutriebbildung bald verdeckt werden.
Aber der Anblick von verkrüppelten
Triebspitzen an den geliebten Rosen vor der Terrasse oder an den Obstgehölzen
bringt den Puls so manchen Gartenliebhabers zum Rasen. Und so tritt sofort die
Frage auf, wie werde ich sie wieder los? Bevor man mit allen Mitteln zur Bekämpfung schreitet, sollte man sich
aber bewusst sein, dass der für den Gartenbesitzer so grausame Schädling für
viele nützliche Tierarten, wie Marienkäfer,
Florfliegen, Schlupfwespen, Gallmücken, Schwebfliegen, räuberische Wanzen und
alle Vogelarten ein wichtiger Bestandteil ihres täglichen Speiseplanes ist, der
ihnen das Überleben sichert. Und wenn man beim Reinigen von Nistkästen, die in
den Gärten angebracht sind, eine tote Jungbrut entdeckt, liegt es oftmals
daran, dass die Vogeleltern ihren Nachwuchs mit vergifteten Schädlingen
gefüttert haben. Auch alle Nützlinge wären durch das Ausbringen von Insektiziden
gefährdet. Ein Grund mehr, im Hausgarten auf Schädlingsbekämpfungs-mittel zu
verzichten. Selbst die Anwendung reiner Bio-Präparate wie Kaliseifen ist
problematisch, da diese Kontaktmittel nur helfen, wenn die Blattläuse direkt
besprüht werden. Was fast unmöglich ist, wenn sie im eingerollten Blatt
geschützt sind.Was kann man also tun? Der
Marienkäfer hat Blattläuse zum Fressen gern. Wer vorbeugt, hat weniger
Bekämpfungsaufwand. Die beste Blattlausbekämpfung in diesem Sinne ist es, die
natürlichen Feinde der Blattläuse zu
schützen und zu fördern. Indem man
frühblühende heimische Pflanzen im Garten anpflanzt, den natürlichen Feinden
Unterschlupfmöglichkeiten in Form von Trockenmauern, Steinhaufen und
Insektenhotels anbietet undman gezielt
und nur mit nützlingsschonenden Möglichkeiten die Schädlinge bekämpft. In
manchen Fällen reicht das Zerdrücken der Blattlauskolonien mit den Fingern oder
das Entfernen stark befallener Blätter. Einzelne Blattlauskolonien kann man
auch mit einem Wasserstrahl abspritzen. Eine umweltfreundliche Methode der
Blattlausbekämpfung ist es auch, durch Barrieren den Zuflug der geflügelten
Blattläuse im Frühjahr zu verhindern, indem man Insektenschutznetze und -vliese
überGemüse-beete spannt. Gegen
Blattläuse im Gewächshaus, Wintergarten und teilweise bei Balkonpflanzen können
gezüchtete Nützlinge wie Florfliege, Gallmücke, Schlupfwespe und Marienkäfer auch gezielt ausgebracht werden. Diese
Nützlinge sind in guten Gartencentern oder übers Internet erhältlich.