Marktler Badesee - EU-Einstufung der Badegewässerqualität
Für die Qualitätseinstufung eines Badegewässers steht nicht die Einzelmessung im Vordergrund. Vielmehr bezieht sich die Beurteilung auf einen Zeitabschnitt von i.d.R. vier Jahren, wobei über eine statistische Auswertung („95-Perzentil-Bewertung“) der vorliegenden Messwerte das Badegewässer als "ausgezeichnet“, "gut“, "ausreichend“ oder "mangelhaft“ eingestuft wird. Die Bewertung der Badegewässerqualität erfolgt jedes Jahr neu nach dem Ende der Badesaison auf der Grundlage der Messwerte für die betreffende Badesaison und die drei vorangegangenen Badesaisons.
Die Messungen der mikrobiologischen Parameter über einen Zeitraum von vier Jahren bilden die hygienische Belastung eines Badegewässers in ihrer Schwankungsbreite ab und sind daher für die Einstufung des Gewässers aussagekräftiger als Einzelmessungen.
Einstufung der Badegewässerqualität für den Marktler Badesee in den vorangegangenen drei Jahren

2017

2019

2018
Marktler Badesee - Ergebnisse der Badesaison 2020
Entnahmestelle der Probe: Einlaufbereich
Datum | Wasser- temperatur | IEnterokokken Anzahl in 100 ml | Escherichia coli Anzahl in 100 ml | Bewertung |
Vorsaisonprobe | ||||
2020-05-04 | 18,5°C | < 10 | < 10 | Bakteriologisch nicht zu beanstanden |
Saisonproben | ||||
2020-05-26 | 18,2°C | < 10 | < 10 | Bakteriologisch nicht zu beanstanden |
2020-06-23 | 21,7°C | < 10 | < 10 | Bakteriologisch nicht zu beanstanden |
2020-07-21 | 24,0°C | < 10 | < 10 | Bakteriologisch nicht zu beanstanden |
2020-08-18 | 24,2°C | < 10 | 10 | Bakteriologisch nicht zu beanstanden |
2020-09-08 | 19,6°C | < 10 | < 10 | Bakteriologisch nicht zu beanstanden |
Die Überwachungsergebnisse sind immer Momentaufnahmen. Sie erlauben keine Gesamtaussage über die Badegewässerqualität. Bei Grenzwertüberschreitungen erfolgt eine Nachkontrolle durch das Gesundheitsamt. Im Einzelfall kann ein Badeverbot ausgesprochen werden.
Marktler Badesee - Weitere Informationen
Die im See auftretenden Wasserpflanzen werden von vielen Badegästen als störend empfunden. Seit Jahren wurde immer wieder angeregt, die Wasserpflanzen dauerhaft durch ein großes Mähgerät oder durch Ausbaggern zu beseitigen. Die Einschaltung eines Gutachters, der die ökologischen Zusammenhänge untersuchte, brachte das Ergebnis, dass viele der vorhandenen Wasserpflanzen einen wertvollen Beitrag für die Wasserqualität leisten. Der Gutachter riet zu vorsichtigen Mäharbeiten an ausgewählten Stellen, da sonst die Wasserqualität des Sees beeinträchtigt werden könnte.
In den letzten Jahren kam es immer wieder zu kurzzeitigen Verunreinigungen des Badegewässers durch Vogelkot. Ein Fütterungsverbot für Wasservögel wurde deshalb erlassen. Badestellen mit Verunreinigungen, insbesondere durch Vogelkot sollten gemieden werden.
Die Wasserqualität wird nicht zuletzt auch durch etwaige Beeinträchtigungen der in den See mündenden Quellen und Bäche beeinflusst. Auch die Lage zwischen dem Inn im Süden und dem Abhang im Norden kann bei sehr starken Regenfällen oder extremem Hochwasser zu vorübergehenden Belastungen führen. Eine sichere Abwehr solcher Beeinträchtigungen durch bauliche Maßnahmen dürfte, wenn überhaupt, nur mit unverhältnismäßigem Aufwand zu realisieren sein. Erfahrungsgemäß regeneriert sich der See nach Verunreinigungen durch Hochwasser innerhalb von zwei bis drei Wochen. Bei Überschwemmungen durch den Hochwasser führenden Inn wird grundsätzlich vom Baden abgeraten.