EU-Fördermittel für die Gestaltung des Grenzraums

25. September 2023: Der Lenkungsausschuss der ARGE EUREGIO hat 416.500 Euro EU-Fördermittel für die Umsetzung von 11 neuen Projekten aus dem oö-bayerischen Grenzraum genehmigt. 25 verschiedene Organisationen aus Oberösterreich und Bayern tragen mit ihren Initiativen zur Gestaltung des Grenzraums bei. EUREGIO und Regionalmanagement OÖ unterstützen bei Projektentwicklung und Förderabwicklung.
Lenkungsausschuss ARGE EUREGIO am 19.09.2023.jpg

Mit EU-Fördermittel Grenzraum gestalten

Gemeinsam grenzenlos gestalten ist das Leitmotiv für das EU-Förderprogramm INTERREG Bayern-Österreich 2021-2027, das auch die entsprechenden EFRE-Mittel für grenzübergreifende Projekte in unserem oö-bayerischen Grenzraum zur Verfügung stellt“, erklärt Bgm. Mag. Johannes Waidbacher, Obmann der Inn-Salzach-EUREGIO und Vorsitzender des Lenkungsausschusses der Arbeitsgemeinschaft EUREGIO Bayerischer Wald – Böhmerwald – Unterer Inn – Salzach (ARGE EUREGIO). Der Lenkungsausschuss tagte am 19. September 2023 im Schloss Ranshofen und befasste sich mit dem Stand der Umsetzung der Euregionalen Entwicklungsstrategie der ARGE EUREGIO und der Behandlung der aktuell eingereichten Projekte.  „Wir konnten 419.500 Euro EU-Mittel für 11 neue grenzübergreifende Klein- und Mittelprojekte genehmigen, damit sind bereits 38 % der bis 2027 verfügbaren EU-Fördermittel ausgeschöpft,“ zeigt sich Waidbacher zufrieden über das große Interesse am Förderprogramm und betont damit auch die Rolle, die der EUREGIO in der Gestaltung des Grenzraums zukommt.

11 neue grenzüberschreitende Projekte können umgesetzt werden

Mit der Genehmigung im Lenkungsausschuss der ARGE EUREGIO, was eine finanzielle Unterstützung im Ausmaß von 75 % der Projektkosten bedeutet, können die Projektpartner der 11 neuen grenzüberschreitenden Projekt nun an die Umsetzung gehen. Die Genehmigungen von Kleinprojekten (Projektkosten bis 35.000 Euro) und Mittelprojekten (Projektkosten bis 100.000 Euro) folgen der in der Euregionalen Strategie festgelegten Schwerpunktsetzungen in den Handlungsfeldern Naturraum, Tourismus und Kultur.

Im Handlungsfeld Naturraum beschäftigen sich 2 Projekte mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen. Es wird einerseits eine Ausstellung für Kinder im Volksschulalter entwickelt und produziert, die dann mit entsprechenden Lehrmaterialien von den Volks- und Grundschulen im Projektraum ausgeliehen werden kann. Für Jugendliche und Erwachsene, die sich kreativ-methodisch mit dem Klimawandel auseinandersetzen wollen, werden zwei KlimaEscapeBoxen hergestellt, die dann für Gemeinde-Workshops und andere spezifische Veranstaltungen zur Verfügung stehen. In einem etwas größeren Projekt widmen sich die Mitarbeiter:innen vom Haus am Strom in Jochenstein gemeinsam mit den Akteur:innen der Böhmerwaldschule in Ulrichsberg der Problematik des Rückgangs der Bestäuber, also hauptsächlich der Bienen. Dazu sind sehr vielfältige Maßnahmen geplant, unter anderem die Bepflanzung von Flächen im Rahmen von Bürger:innenaktionen, Workshops sowie Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Wichtige Beträge zur Gestaltung des oö-bayerischen Grenzraums und zur Steigerung der Nächtigungszahlen und der regionalen Wertschöpfung leisten die Projekte im Handlungsfeld Tourismus. Die grenzüberschreitende Tourismusregion Entdeckerviertel will sich als Radregion etablieren, daher wurden von einem Spezialisten attraktive Radtouren ausgearbeitet und die Leit-Radroute wird nun mit finanzieller Unterstützung aus dem INTERREG-Programm beschildert und mit Radabstellplätzen bei den Entdecker-Orten versehen. Im Donautal freut man sich über die Anerkennung des Donaulimes als UNESCO-Welterbe, diese Auszeichnung wird nun im Auftrag der WGD Donau OÖ Tourismus GmbH und der Tourismusabteilung des Landkreises Passau digital inszeniert. Eine etwa 80 km lange Radroute wird Römerstätten wie Boiotro, Stanacum und Ioviacum verbinden und die Erzählfigur „Serverin“ wird die Gäste durch das Donautal zwischen Passau und Schlögen leiten. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals - SDGs) werden zum Leitmotiv für einen Fuß- und Radweg, der die Minidonau in Engelhartszell mit dem Haus am Strom beim Kraftwerk Jochenstein verbinden soll. Mit dem Projekt „Grenzgänger herent & drent“ werden Podcasts zur den touristischen Stärkefeldern der Grenzregion aufgenommen. Podcast-Hörer:innen sollen als neue Zielgruppe erschlossen und durch das Hören neugierig auf das gemacht werden, was es in der grenzüberschreitenden Urlaubsregion zu erkunden gibt.

Mit Projekten, die im Handlungsfeld Kultur eingereicht werden, soll nach den Zielsetzungen der Euregionalen Strategie der ARGE EUREGIO die grenzübergreifende Kulturlandschaft gefördert und in ihrer Vielfalt weiterentwickelt werden. Mit dem Projekt „Wege nach Wotruba“ werden 2024 in einem Symposium in Julbach die künstlerischen und kulturhistorischen Aspekte von Wotruba hinterfragt. Eine Kunstausstellung in Triftern wird parallel dazu Werke von bedeutenden Schülern von Wotruba zeigen. Kunstschaffende, die in der oö-bayerischen Grenzregion leben und arbeiten stehen im Mittelpunkt einer grenzüberschreitenden Ausstellungsserie mit dem Arbeitstitel VerbINNdungen, die für die Jahre 2025 bis 2026 mit zahlreichen Ausstellungshäusern beiderseits der Grenze vorbereitet wird. Das geschriebene Wort ist eine künstlerische Ausdrucksform, die mit dem Projekt „Lesebrücke“ in Schärding-Neuhaus aufgegriffen und mit 27 Baum- und Blumeninstallationen grenzüberschreitende Spaziergänge bereichern wird. Schließlich gehört auch die Musik zur Kulturlandschaft: die Pramtaler Sommeroperette und das Theater an der Rott in Eggenfelden starten in eine Koproduktion der „Csardasfürstin“. Die berühmte Operette wird in einer neuen Inszenierung im Frühjahr bzw. Frühsommer 2024 auf den Bühnen von Schloss Zell an der Pram (OÖ) und Eggenfelden (Bayern) zu erleben sein.

Information und Beratung

Bis 2027 stehen noch ausreichend EU-Mittel für grenzüberschreitende Klein- und Mittelprojekte zur Umsetzung der Euregionalen Strategie in den Handlungsfeldern Naturraum, Tourismus und Kultur zur Verfügung. Die ARGE EUREGIO wird weiterhin gute Initiativen und Projekte zur gemeinsamen Gestaltung des oö-bayerischen Grenzraums unterstützen. Die Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung übernimmt im Landkreis Altötting die Serviceleistungen für die ARGE EUREGIO. Allen Projektträger:innen aus dem oö-bayerischen Grenzraum stehen wir mit Information, Beratung, Unterstützung bei Projektentwicklung und Antragstellung sowie Förderabwicklung während der Projektumsetzung zur Verfügung: jutta.ritter@lra-aoe.de