Tag des offenen Denkmals am 10. September 2023

22. August 2023: „Große Talente“ verwirklichten imposante Gebäude, nicht minder geschätzt aber sind die „kleinen Talente“, die sich in Denkmälern widerspiegeln, die alltäglich wahrgenommen werden können, den Wegkreuzen, Kapellen, Bildstöcken im sakralen Bereich, besonders gestaltete Fassaden im privaten Bereich, um nur einige wenige zu nennen.

„Talent.Monument“ lautet das Thema des Denkmaltages 2023 und Landrat Erwin Schneider und die Initiatoren freuen sich, den Bürgerinnen und Bürgern wieder einige Besichtigungsobjekte im Landkreis Altötting vorstellen zu können:

Altötting

Seit 120 Jahren besteht das komplett im Original erhaltene Jerusalem Panorama, das von 10 bis 17 Uhr bei ermäßigtem Eintritt geöffnet ist, an seinem Bestimmungsort Altötting. Von 10 bis 11 Uhr und von 13 bis 14 Uhr finden Führungen durch Kuratorin Gabriele Koller, M.A., statt, bei denen neben den besonderen Eigenschaften des Denkmals Panorama auch das künstlerische Werk seines Schöpfers Gebhard Fugel anhand ausgewählter Beispiele vorgestellt wird.

Jerusalem Panorama
Mahnmal

Der heute in Altötting weitgehend unbekannte Künstler Kurt Porzky (1917-2000) wuchs in Altötting und Pfarrkirchen auf, machte in Altötting seine Ausbildung und lebte auch längere Zeit hier. Er entstammte einer Familie, in der die Kunst, vor allem die musische, eine große Rolle spielte. Vor allem in der zweiten Hälfte seiner künstlerischen Schaffensperiode entstanden zahlreiche Werke im sakralen Bereich. Auftragsorte waren neben Altötting auch Regensburg, Straubing, München und Berlin. Er schuf in Altötting u. a. das Mahnmal gegen das Vergessen, das am Eisengreinplatz steht. Treffpunkt zur einstündigen Führung mit Frau Dr. Ulrike Scholz ist um 15 Uhr vor dem Panorama zur Kreuzigung Christi (Gebhard-Fugel-Weg 10).

Garching a.d. Alz

Der Heimatbund Garching hat eine Wohnung in der Turnstraße 1 in die Zeit ihres Erstbezugs 1924 zurückgebaut. Sie ist Teil der gartenstädtischen Werksplanung der Bayerischen Kalkstickstoffwerke nach den Plänen des Architekten Otto R. Salvisberg. Besucher können eine Zeitreise 99 Jahre zurück unternehmen und in diese Zeit „eintauchen“. Die Wohnung ist von 14 bis 17 Uhr geöffnet, kundige Personen stehen für Auskünfte zur Verfügung, der Eintritt ist kostenfrei.

Fabrikarbeiterwohnung

Das weitum einmalige Museum für Vor- und Frühgeschichte bietet neben der Dauerausstellung der Funde aus dem Gemeindegebiet die Sonderausstellung „SKW-Siedlung Garching a.d. Alz – Gartenstädtische Siedlung“ an. Das Museum ist von 14 bis 17 Uhr geöffnet, auch hier stehen kundige Personen für Auskünfte zur Verfügung. Das Museum ist barrierefrei, der Eintritt ist kostenfrei.

Kastl

Der Radlerverein Kastl führt mit Ortsheimatpfleger Ernst Hammer im Rahmen des „Tags des offenen Denkmals“ eine Radltour durch, zu der Alt und Jung eingeladen sind. Treffpunkt und Abfahrt ist um 13 Uhr am Gerlhof, der ehemaligen Kantine des nahe gelegenen Steinbruchs. Die Radltour führt über die Trasse der ehemaligen Schmalspurbahn, vorbei an der Erhartenkapelle bei Pirach und weiter durch den Staatsforst. Auf dieser Trasse wurde Steinmaterial quer durch den Landkreis zur Baustelle des künftigen Bahndammes für die Bahnlinie Neuötting-Simbach gebracht. Endstation ist das Jagerhäusl, die ehemalige Wasserhaltung für die Dampflok der Materialbahn. Hier finden mit Ortsheimatpfleger Dieter Hoffmann von 10 bis 17 Uhr Führungen statt.

Neuötting

Aus den Anfängen einer privaten Sommerresidenz erwuchs nach einem Brand der Gedanke einer sozialen Einrichtung, die, in geistliche Hände übergeben, zu einem überregional wichtigen Wohn- und Pflegeheim und Kirche für „Leib und Seele“ wurde. Mitgetragen von der städtischen Gemeinschaft schufen hiesige Baumeister und Künstler im 19. und 20. Jahrhundert das Wohn- und Pflegeheim und die Kirche mit Ausstattung und Theatersaal. Von 14 bis 15 Uhr findet eine Führung statt, Treffpunkt ist am Feuerwehrhaus Burghauser Straße 15 (gegenüber).

Tüßling

Die Wallfahrt in Heiligenstatt geht bis auf das Jahr 1373 zurück. Die Wallfahrtskirche wurde in der Zeit der Gotik erbaut, im Inneren in der Rokokozeit aber vollkommen neugestaltet. Wertvolle Reliquien weisen auf die Bedeutung der Wallfahrtskirche hin. Im Kirchenhof befindet sich das Mausoleum des Ortsadels. Die Kirche ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet, um 14 Uhr findet eine Führung mit Ortsheimatpfleger Rudolf Roßgotterer statt, Motto: „Handwerkskunst und Farbenpracht des Rokokos“.

Wallfahrtskirche Heiligenstatt