Das Alztal

Auf dieser historischen Karte ist der Wildfluss-Charakter der Alz gut erkennbar.  Quelle: Topographischer Atlas vom Königreich Bayern, Blatt 79, 1832 (Geobasisdaten: Bayerisches Landesvermessungsamt) mit eigenen Farbeintragungen
Das Alztal

Auf dieser historischen Karte ist der Wildfluss-Charakter der Alz gut erkennbar.

Quelle: Topographischer Atlas vom Königreich Bayern, Blatt 79, 1832 (Geobasisdaten: Bayerisches Landesvermessungsamt) mit eigenen Farbeintragungen

Vor rund einhundert Jahren war die Alz noch ein Wildfluss mit vielen Nebenarmen. Sie transportierte große Mengen an Kies und lagerte diesen als Inseln oder am Ufer ab. Auf diesen Ablagerungen bildeten sich einst die Brennen. Durch die flussbaulichen Maßnahmen an der Alz zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Kiesanlandungen sehr eingeschränkt und die Neuentstehung von Brennen fast unmöglich gemacht. Auf den alten Kiesablagerungen befinden sich inzwischen längst Wälder und Äcker oder es wurden Siedlungen errichtet. Die übrigen Brennen wurden als wirtschaftlich wenig rentable Standorte nicht mehr wie früher als Weideflächen oder für die Streugewinnung genutzt und sind daher verbuscht. Dabei sind Brennen im Inn-Salzach-Gebiet – wozu das Alztal zählt – etwas Besonderes: Das Alztal ist ein von Kies aufgebautes Tal, Inn- und Salzachtal hingegen sind eher von Sand und feinkörnigem Schluff geprägt. Brennenstandorte auf Kalkschotter sind daher im Inn-Salzach-Gebiet weitgehend auf die Täler von Alz und Traun beschränkt. Diese Besonderheit des Alztales wird an den Verbreitungsbildern bestimmter Arten wie dem Gekielten Lauch, der Pyramiden-Hundswurz, dem Helm-Knabenkraut und dem Alpen-Leinblatt sichtbar. Die Brennenstandorte sind daher ein herausragendes Element im Lebensraumspektrum des Alztales, das im Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern als landesweit bedeutsame Biotopverbundachse eingestuft wird.